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Kein Nachfolger in Sicht – warum so viele Läden sang- und klanglos verschwinden
Es ist ein stilles Sterben – aber eines, das jeden Tag spürbarer wird: In den Fußgängerzonen, in kleinen Stadtzentren, in charmanten Vierteln. Immer mehr inhabergeführte Läden schließen, weil sich keine Nachfolger finden. Die Schilder in den Schaufenstern lauten dann nicht „Wegen Geschäftsaufgabe“, sondern „Wegen fehlender Perspektive“.
Ich erinnere mich an einen Fall, der mich persönlich sehr bewegt hat: Eine Kundin von mir, Mitte 60, führte seit über 30 Jahren ein wunderschönes Spielwarengeschäft. Mit viel Liebe zum Detail, tollem Sortiment und einer treuen Stammkundschaft. Ihr Laden war nicht nur ein Geschäft – er war ein Stück Kindheitserinnerung für viele. Doch als sie in Rente gehen wollte, fand sich niemand, der übernehmen wollte. Trotz monatelanger Suche. Heute steht das Geschäft leer. Und mit ihm verschwindet ein Stück lokaler Identität.
Warum passiert das so oft?
Die Unternehmensnachfolge ist keine Kleinigkeit – und doch wird sie viel zu spät angepackt
Ein Laden ist mehr als ein Schlüssel und ein Kassensystem. Es sind Beziehungen, Erfahrungen, Abläufe, Werte – und all das lässt sich nicht mal eben übergeben. Wer keine Nachfolge plant, verliert irgendwann alles, was er aufgebaut hat. Und doch höre ich immer wieder: „Ich hab doch noch ein paar Jahre Zeit.“
Doch Zeit ist genau das, was fehlt, wenn es plötzlich ernst wird.
Hier sind 5 Gedanken, die dir helfen, das Thema Nachfolge rechtzeitig und erfolgreich anzugehen:
1. Fang nicht erst mit 64 an
Nachfolge ist kein Thema für die Rente. Wer erst mit 60 anfängt, sich Gedanken zu machen, ist in den meisten Fällen zu spät dran. Idealerweise beginnst du 5–10 Jahre vor dem geplanten Rückzug. So bleibt genug Zeit, jemanden einzuarbeiten, Vertrauen aufzubauen – oder Alternativen zu finden.
2. Denk auch außerhalb der Familie
Viele hoffen auf eine familiäre Übergabe. Doch oft sind Kinder beruflich anders orientiert oder wollen schlicht nicht übernehmen. Öffne deinen Blick: Vielleicht gibt es engagierte Mitarbeitende, treue Kund:innen oder Menschen aus deinem Netzwerk, die sich über eine Perspektive freuen würden.
3. Mach deinen Laden übergabefähig
Ein überladener Keller, kein digitales Kassensystem, keine klaren Zahlen – so wirkt ein Laden auf potenzielle Nachfolger eher abschreckend. Bereite dein Geschäft so vor, dass es auch ohne dich funktionieren kann. Prozesse dokumentieren, Zahlen strukturieren, Übergaben planen – das macht den Unterschied.
4. Zeig den wahren Wert deines Ladens
Viele unterschätzen, was ihr Geschäft wirklich wert ist – emotional wie wirtschaftlich. Mach sichtbar, was du aufgebaut hast: Stammkunden, Standortvorteile, Sortiment, Alleinstellungsmerkmale. Ein durchdachtes Nachfolge-Exposé kann hier Wunder wirken.
5. Hol dir externe Unterstützung
Nachfolge ist ein sensibles Thema – emotional, wirtschaftlich, strategisch. Hier lohnt es sich, mit jemandem zu sprechen, der Erfahrung mit solchen Prozessen hat. Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
So kommst du ins Handeln – bevor es zu spät ist
Du denkst schon länger über einen möglichen Rückzug nach – aber findest einfach keinen passenden Weg? Dann nimm gerne Kontakt zu mir auf. Ich begleite seit Jahren inhabergeführte Läden dabei, ihre Zukunft neu zu denken – mit oder ohne Nachfolger.
👉 Teile mir über das Kontaktformular mit, wo du gerade stehst: https://entfaltedeinenladen.de/kontakt/
Gemeinsam finden wir heraus, wie dein Laden in gute Hände kommen kann.
Johannes Albert von Entfalte deinen Laden.